Die Regeln im Kickboxen sind klar von den Verbänden definiert und entsprechend veröffentlicht und sollten allen Vereinen, die Wettkämpfer zu Wettkämpfen schicken bekannt sein.
Was ist verboten im Kickboxen ?
- Schläge zum Hinterkopf und Rückenbereich
- Stoßen oder Wegschucken des Gegners
- Schiedrichter anmeckern oder beleidigen
- Halten oder Klammern (Clinchen)
- Nicht freigegebene Ausrüstung (Boxhandschuhe, Schützer) verwenden
- mit beiden Armen / Fäusten gleichzeitig schlagen
- im Ring wegrennen
- tiefer abducken als die Gürtellinie
- Tiefschläge unter die Gürtellinie
- Wegdrehen / Rücken zudrehen ohne Schlag / Schlagwirkung
- Kratzen, spucken, beissen
- Würfe wie aus Ringen oder Judo bekannt / Umreissen des Gegners
- Am Boden liegenden Gegner angreifen
- Gegner, der in den Seilen hängt angreifen
- Unsportliches Verhalten
- Verletzung der Regeln (Punktabzug im Kampf bis hin zur Disqualifikation können die Folge sein)
Wettkampfarten im Kickboxen
verschiedene Wettkampfarten, in denen sich Fighter gleicher Gewichtsklassen im Ring bzw. auf der Matte gegenüber stehen.
Semikontakt
Beim Semikontakt wird nach jedem erfolgreichen Treffer am Körper des Gegners der Kampf kurzzeitig unterbrochen, und die Kämpfer begeben sich wieder in die Ausgangsstellung. Jeder Treffer wird während dieser kurzen Unterbrechung von drei Kampfrichtern bewertet. Können sich die Kampfrichter nicht auf eine Bewertung einigen, gibt es keinen Punkt, denn die Techniken sollen sauber und eindeutig ausgeführt werden. Letztendlich gewinnt derjenige der am meisten Punkte zugesprochen bekommt.
Semikontaktkämpfe werden häufig auf Matten und nicht im Boxring ausgetragen. Die Größe der Kampffläche variiert zwischen 6 x 6 und 8 x 8 Metern.
Jede saubere Technik, die ein erlaubtes Ziel erreicht und mit leichtem Kontakt trifft, wird je nach Schwierigkeitsgrad mit folgenden Trefferpunkten bewertet (die Punkte können bei verschiedenen Verbänden variieren):
- 1 Punkt für erlaubte Handtechniken aller Art zum Körper
- 1 Punkt für erlaubte Fußtechniken aller Art zum Körper
- 1 Punkt für Fußfeger, klares Brechen des Gleichgewichts, Gegner geht zu Boden
- 2 Punkte für erlaubte Techniken aller Art zum Kopf
- 2 Punkte für Fußfeger mit sofortiger Folgetechnik
- 2 Punkte für erlaubte Sprungfußtritte zum Körper
- 3 Punkte für erlaubte gesprungene Fußtechniken aller Art zum Kopf
Leichtkontakt
Beim Leichtkontakt wird meist auf Matten gekämpft. Das Ziel ist es, mehr Treffer als der Gegner zu erzielen. Im Gegensatz zum Semikontakt wird nicht nach jedem erzielten Treffer unterbrochen, sondern weitergekämpft. Das Tragen von Schutzausrüstung (geschlossene, meist 10 oz Handschuhe bei Männern, 10 oz bei Frauen, Fuß- und Schienbeinschutz, Kopfschutz, Tiefschutz, Brustschutz bei Frauen und natürlich ein Gebissschutz) ist Pflicht. Leichtkontakt ist technisch und vor allem konditionell sehr fordernd und anspruchsvoll. Im Turnierbetrieb gehören die Leichtkontaktkämpfe zu den Highlights solcher Veranstaltungen. Jede Runde ist durch jeden Punktrichter einzeln zu bewerten. Die Bewertungen einer Runde soll nach der Anzahl der tatsächlichen Treffer erfolgen. Außerdem kann nach jeder Runde ein Hilfspunkt für die bessere Technik und Taktik vergeben werden, der sich nach folgenden Kriterien zusammensetzt:
- Wirksamkeit der Angriffe
- Kombinationsfähigkeit
- Sauberkeit des Kampfstils
- Wirksamkeit der Verteidigung
- Ausgeglichenheit von Hand- und Fußtechniken
- Gesamteindruck der sportlichen Leistung
- Die Kriterien nach denen sich der Hilfspunkt zusammensetzt, gelten sowohl als auch für Leicht- und Vollkontakt.
Vollkontakt
Die Vollkontakt-Variante des Kickboxens wird im Gegensatz zu den anderen Kampfstilen in einem Boxring ausgetragen. Dabei kann der Kampf nicht nur über Punkte gewonnen werden, sondern auch durch K. O. Dies kann sowohl durch einen Niederschlag des Gegners (K. O.) erfolgen, wie auch durch die Kampfunfähigkeit des Gegners (technischer K. O.). Bei vielen Vollkontaktkämpfen sind Tritte gegen die Oberschenkel erlaubt (Fullcontact mit Lowkicks). Vielfach wird von dieser Disziplin auch als sogenannter „Königsdisziplin“ im Kickboxen gesprochen.
Punktewertung (die Angaben können abhängig vom jeweiligen Verband abweichen):
- 1 Punkt für erlaubte Handtechniken aller Art zum Kopf oder Körper
- 1 Punkt für erlaubte Fußtechniken auf den Oberschenkel (nur bei Fullcontact mit Lowkicks)
- 2 Punkte für erlaubte Fußtechniken aller Art zum Körper
- 3 Punkte für erlaubte gesprungene Fußtechniken aller Art zum Kopf
- -1 Punkt für Schläge unter die Gürtellinie. (Hier ist der direkte Bereich unter der Gürtellinie, also der Schritt, gemeint.)
Entscheidungen
Folgende Entscheidungen können einen Kampf beenden:
- Sieg durch Niederschlag – K. O. nur im Vollkontakt
- Sieg durch Aufgabe eines Kampfes
- Sieg durch Abbruch wegen technischer Überlegenheit nur im Semikontakt wenn Trefferunterschied 10 Wertungspunkte beträgt.
- Sieg durch Abbruch eines Kampfes wegen Kampf- oder Verteidigungsunfähigkeit oder sportlicher Unterlegenheit
- Abbruch wegen Verletzung
- Sieg durch Punktwertung
- Sieg durch Disqualifikation des Gegners
- Unentschieden darf im Turnier nicht gegeben werden. Es darf nur bei Einzel-, Freundschafts- oder Mannschaftskämpfen erfolgen.
- Sieg durch Nichtantreten
- Abbruch ohne Entscheidung, wenn der Kampf nicht mehr den Regeln entsprechend weitergeführt werden kann sowie infolge höherer Gewalt (schadhafter Ring, Ausfall der Beleuchtung usw.)
Quelle Wettkampfarten: Wikipedia